Wohnbaulandentwicklung in Ludwigsburg: FDP lehnt eine Vorkaufssatzung ab

FDP Stadträte schlagen freiwillige Baulandumlegung vor

Ginge es nach den beiden FDP Stadträten Jochen Eisele und Johann Heer so solle die Stadt bei der anstehenden Baulandentwicklung eine freiwillige Baulandumlegung anstreben.

Die beiden FDP Stadträte begrüßen die Wohnbaulandoffensive der Stadt und unterstützen die Schaffung neuen Wohnraums und unterschiedlichen Bauformen zur Deckung der Wohnbedürfnissen und der gestiegenen Nachfrage.

FDP-Stadträte Johann Heer (links) und Jochen EiseleFDP-Stadträte Johann Heer (links) und Jochen Eisele
Übersichtskarte Wohnbaugebiete (Quelle: Ratsvorlage)Übersichtskarte Wohnbaugebiete (Quelle: Ratsvorlage)

Für breite Interessentengruppen sollen Ein- und Mehrfamilienhäuser, Doppelhäuser, Miet- und Geschosswohnungsbau entstehen. Zu den bisher untersuchten Flächenpotentialen sollen neue Baugebiete hinzukommen. Diese sind die 4 Gebiete Gämsenberg, Oßweil Süd-Ost, Bereich Mitländer Nord und Aldinger Straße vor. 

Für diese Baulandentwicklung empfahl die Stadt dem Gemeinderat, ein Vorkaufsrecht für diese geplanten Bereich zu beschließen. Das lehnten die FDP Stadträte ab.

Gründe sind unter anderem:

  • Mangelnde Verkaufsbereitschaft der Besitzer generell oder an die Stadt
  • Unklarheit bei Fragen zur Eigennutzung/-Verwendung von Baugrundstücken 
  • Art der Bebauung (1-2 und Mehrfamilienhäuser oder Geschosswohnungsbau)
  • Baufreigabe Gämsenberg. Hier wartet schon seit langem ein Investor, der dort loslegen will, die Stadt hat dafür jedoch die Voraussetzungen noch nicht geschaffen. 
  • Die Stadt oder die WBL kann die Umsetzung aller möglichen Baulandpotentiale allein nicht stemmen, dazu braucht es auch Bauträger. 
  • Die Gespräche zeigten: Diese wären bereit, auch preisgedämpfte Wohnungen z.B. nach dem Fair-Wohnen-Modell zu erstellen.

Die „Katze ist aus dem Sack“

Seit der Gemeinderatssitzung wissen Grundstückbesitzer, Bauträger, Investoren und Kauf- und Bauinteressenten, wo in Zukunft in LB noch gebaut werden kann. Kein Grundstückbesitzer wird deshalb ohne Not Grundstücke verkaufen (wollen).Auch ohne Vorkaufsrecht werden die Grundstückspreise marktgerecht sein, ein Vorkaufsrecht wird dies nicht verhindern.

FDP Vorschlag: Vorankommen durch freiwillige Baulandumlegung

Die von der Stadt vorgeschlagenen Flächen sollen als Bauflächen in einer freiwilligen Umlegung entwickelt werden:

Ihr Antrag lautet:

  • Die Stadt beauftragt damit Projekt/Baulandentwickler

Vorteile dieses Verfahrens mit einem Projektentwickler sehen die FDP Stadträte darin: 

  • Die Stadt macht die Plan-/Bebauungsvorgaben
  • Die Stadt hat weiterhin die Planungshoheit 
  • Vorbehalte der Verkäufer/Grundstücksbesitzer gegenüber der Stadt können ausgeräumt/minimiert werden
  • Die Baulandgebiete können parallel entwickelt werden
  • Die Stadt spart Ressourcen und
  • Die Bebauung kann rasch und zügig umgesetzt und realisiert werden

Gutes Beispiel in Plfugfelden: Möglinger Straße-Nord

Als ein gelungenes Beispiel führt die FDP die Baulandumlegung für das Baugebiet im Stadtteil Pflugfelden an. Ein Projektentwicklung hat nach langen und stockenden Verhandlung der Stadt mit den Grundstücksbesitzern in Pflugfelden das Baugebiet: „Möglinger Straße-Nord „1987 erfolgreich entwickelt, nachdem die Stadt daran gescheitert war.

Auf Ressourcenverbrauch und Grünplanung achten

Die Entwicklung von Flächen im Außenbereich für eine wohnbauliche Nutzung städtebaulich vertieft zu untersuchen findet die Zustimmung der FDP Stadträte Jochen Eisele und Johann Heer. Bei aller Notwendigkeit, neuen Wohnraum zu schaffen weisen sie darauf hin, dass der damit verbundene Flächenverbrauch nicht außer Acht gelassen werden dürfe. Rand-, Grün- und Naherholungsgebiete und landwirtschaftlich genutzte Flächen gehen damit unwiederbringlich verloren. Die Zugwiesen alleine reichen als Kompensation dafür nicht aus.

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